Christentum als UNESCO Welterbe
Schon vor einigen Jahren gab es den Vorstoß, die Spuren über das Christentum in Japan zum UNESCO Welterbe zu erklären. Damals noch ohne Erfolg.
Jetzt erfolgt ein zweiter Versuch. Noch im Juni/Juli diesen Jahres soll es zu einer Vorentscheidung kommen.
Aber um was geht es genau. Zum einen geht es um die Geschichte an sich, zum anderen aber auch um die damit verbundenen Orte und deren Gebäude.
Dabei haben sich die Stätten rund um Nagasaki durchgesetzt. Okinawa erhielt dabei leider kein Gehör. Ebenso wenig wie das ebenso auf Kyushu beheimatete Kagoshima.
Christentum eng verbunden mit japanischer Geschichte
Dabei waren es gerade die Daimyo aus Satsuma, um das heutige Kagoshima, die für die damalige Geschichte um das Christentum prägend waren. Selten nämlich wurden die Gesetze und Vorgaben aus der Hauptstadt so deutlich verfolgt wie dort.
Aber interessant ist doch die Tatsache, dass das Christentum, dessen Einfluss, Spuren und Geschichte als Welterbe überhaupt in Betracht gezogen werden.
Kirchen in anderen Teilen Japans
Neben dem südlichen Kyushu findet man heute aber in ganz Japan Kirchen und christliche Gemeinden. Nicht zuletzt in Tokio selbst. Denn hier steht eine der größten Kathedralen. Dies setzt sich in ähnlicher Weise über Sendai in Tohoku bis hinauf zur Insel Hokkaido fort.
Gerade dort hat der russisch-orthodoxe Glaube Spuren hinterlassen. Vom beeindruckenden Friedhof, bis hin zum Kapellen und kleinen Kirchen mit ihrem ganz eigenem Baustil.
Moderne Kirchen im modernen Japan
Außerdem steht eine der schönsten Kirchen Japans mitten in der Präfektur Hiroshima. Selbst moderne Architekten wie der Japaner Tadao Ando oder auch Hosaka haben das Thema neu umgesetzt.
Dabei gingen Sie eigene Wege schufen neue Formen und Farben.
Auch die Baustile auf entlegenen Inseln wie Ishigaki auf Okinawa oder Awaji nahe Kobe lassen einen immer wieder nur staunen.
Religiöse Toleranz in Japan
Kein größeres Hotel kommt heute mehr ohne ein Angebot zur christlichen Trauung aus. Selten wird Weihnachten so intensiv und lebendig begangen wie in Japan.
Sicherlich ist die Geschichte um das Christentum in Japan auch mit viel Unvermögen verbunden. Man war häufig nicht in der Lage, sich in die Kultur des fernen Landes einzuleben und gewillt sich ihr anzupassen. Zu stark waren oft der missionarische Gedanke sowie die Überzeugung des allein richtigen Wegs.
Lernen aus der Vergangenheit
Heute hingegen finden wir kaum ein Land, in dem mit der Religion Anderer so tolerant umgegangen wird. Die Religion anders Denkender scheint oft sogar überhaupt kein Thema zu sein.
Auch das ist eine der Besonderheiten, die Japan als Reiseland so attraktiv und lohnenswert machen.
Gleichzeitig ist es für alle Besucher und dort ansässige Ausländer wichtig, genau diese Toleranz selbst zu leben. Gleichzeitig sollte man sie aber auch den Japanern entgegen bringen.
Auch dadurch können einige Mängel der Vergangenheit, auf die sich die Nennung zum UNESCO Welterbe bezieht, vermieden werden.