Japans Riesenkrabben haben bei einer Auktion im japanischen Tottori neue Rekorde erzielt. Dies berichten die japanischen Kyodo News wie auch CNN einstimmig.
Bei der Auktion, fand bereits einen Tag nach Beginn der offiziellen Fangsaison am 7.11. statt. Dabei wurden laut Bericht für eine Krabbe 5 Millionen Yen, also rund 46.000 Dollar oder umgerechnet mehr als 40.000 Euro erzielt.
Damit war der Erlös mehr als doppelt so hoch wie die bis dahin geltende Bestmarke. Diese lag bei 18.000 Dollar oder umgerechnet über 16.000 Euro für eine „glänzende 5-Sterne“ Schneekrabbe.
Beste Qualität bestimmt den Preis
Traditionell sind Japans Riesenkrabben eine Delikatesse. Kaufen kann man sie daher nicht nur in Feinschmecker Restaurants von Tokio, sondern auch direkt in den Hafenstädten an der Japansee.
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Dabei handelt es sich bei dem versteigerten Krustentier um eine sogenannte Schnee- oder Champagner Krabbe. Andere Namen für diesen Kurzschwanzkrebs ist auch arktische Seespinne, Eismeer- oder Königskrabbe und ging den Fischern in den Gewässern vor Tottori ins Netz.
Nicht nur durch die lange Spannweite der Beine, sondern auch die Körpergröße von 14,6 cm sowie ihr festes Fleisch, Farbe und Glanz sind sie eine gesuchte Delikatesse.
Die Japansee – Heimat für Japans Riesenkrabben
Schon bei meiner ersten Kulturreise nach Hokkaido, der nördlichsten Präfektur Japans, habe ich festgestellt, dass Frische alles ist. Denn auch dort werden natürlich Krabben gefangen. Und jeder, der schon einmal dieses Überangebot erlebt hat, würde wohl sofort auch Hokkaido als Dreh- und Angelpunkt für Japans Riesenkrabben bezeichnen.
Doch gerade auch die raue, Korea zugewandten Westküste Japans hat ein eher kaltes Klima. Ihre starken Meerestiefen haben geradezu ideale Bedingungen für Japans Riesenkrabben.
Weicher Sand, weite Dünen und Drachenflieger
Dabei ist die Präfektur Tottori, in der diese Auktion stattfand, touristisch gesehen eher unbekannt. Obwohl sie sowohl zum einen per Bahn zum anderen aber auch per Flugzeug sehr gut erreichbar ist. Nicht zuletzt sind die größten Sanddünen Japans ein tolles Alleinstellungsmerkmal. Mit einer Einwohnerzahl von nur rund 570.000 hat sie die geringste Bevölkerungszahl aller Präfekturen Japans. Dadurch ist sie allein schon deshalb sehr attraktiv für einen ausführlichen Besuch.
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Dazu trägt ihre Hauptstadt auch noch den gleichen Namen und liegt von der Bevölkerungszahl her zwischen Saarbrücken und dem hessischen Kassel.
Weitere Namen für Japans Riesenkrabben
Häufig findet man auf Speisekarten in Tottori den Begriff Matsubagani, was wörtlich übersetzt Kiefernadel-Krebs bedeutet. Angelehnt ist diese Bezeichnung an die dünnen Beine der Krabben, die, zusammengefaltet an feine Kiefernadeln erinnern sollen.
In anderen Regionen hingegen wie etwa in Fukui oder Niigata, die beide ebenfalls an der Japansee liegen, spricht man eher von Echizengani. Der Ausdruck rührt von den früheren Namen dieser Gebiete her. Übrigens trägt noch heute ein Shinkansen Schnellzug diese Herkunft im Namen.
Wichtige Eigenschaften von Japans Riesenkrabben
Natürlich hat auch diese Krabbe acht Beine – aber diese müssen intakt und vollzählig sein. Zudem sollte die Krabbe eine gleichmäßig kräftige Farbe mit glänzender, rot-braunen Oberfläche sowie eine weiß-gelbliche Unterseite haben. Weiter ist ein Mindestgewicht von 1,2 kg notwendig. Auch die Schale sollte bei männlichen Tieren mindestens 13,5 cm betragen und unter 9,5 cm darf gar nicht erst gefangen werden. Übrigens hatte das versteigerte Exemplar stolze 14,6 cm.
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Weibliche Tiere sind mit rund 0,5 kg und einer Spannweite von nur 38 cm wesentlich kleiner, im Verkauf aber auch um einiges preiswerter.
All das zusammen macht es am Ende für Japaner so begehrenswert und erzielt eben einen so hohen Preis wie bei dieser Auktion.
Frische Zubereitung, am besten gleich nach dem Fang
Dies gilt natürlich auch für Japans Riesenkrabben. Während der Fangsaison die vom 6.11. bis zum 20.3. andauert, ist dies natürlich auch garantiert.
Dabei variieren die Zubereitungsarten je nach Geschmack und Region. Es gibt sie roh, gekocht, gegrillt, gebraten, gesiedet oder in frischem Zustand dann auch als Sashimi.
Als Frischwasser Fisch ist das Fleisch nahezu geruchlos. Dabei schmeckt es saftig und leicht süßlich. Damit muss sie – wie in der japanischen Küche üblich – eigentlich ganz wenig bis gar nicht mehr gewürzt werden.
Hier hat das Meer die richtige Temperatur
Viele sehen in den Fängen zwischen Januar und Februar geschmacklich das beste Ergebnis, da das Meer dann genau die richtige Temperatur hat. Da es dann auch an Land so richtig kalt ist, wärmt eine Kani-Miso Suppe so richtig. Hier werden die für viele so köstlichen Innereien zu einer schmackhaften Brühe aufgekocht. Bei Bedarf kann am Ende dann noch die restliche Suppe mit etwas Reis auf gegessen werden.
Energie aus der Natur – ganz ohne Zusatzstoffe
Richtig gehende Kraftspender an kalten Winterabenden sind dann auch eine Koi-kaku mit Karpfen. In vielen Restaurants werden Sie dabei auch als Kani-suki Eintopf sowie unter dem Begriff Nabe oder auch Hotpot angeboten.
Auch der sehr beliebte Matsuba-Nabe mit Gemüse ist nicht nur köstlich, sondern er wärmt auch den ganzen Körper und ist gerade deshalb in den Wintermonaten so begehrt.