Im zwölften Taisho Jahr
Das Kanto Erdbeben war sowohl ein katastrophales aber auch einschneidendes Ereignis im frühen 20. Jahrhundert. Betroffen waren hauptsächlich die heute zwei größten Städte des Landes. Es handelte sich sowohl um Tokio aber auch um Yokohama. Hinzu kamen noch einige nahe Präfekturen.
Ein Grund für die hohe Opferzahl von 140.000 war einerseits die damals weit verbreitete Holzbauweise. Andererseits waren es die engen wie verwinkelten Straßen und Gässchen, wie es sie heute noch in Japan sowie besonders in Tokio gibt. Ähnlich steht es um die hohe Zahl an Menschen die darauf hin obdachlos wurden. Mehrere Quellen sprechen hier von über einer Million Menschen.
Das Kanto Erdbeben an der Pazifikküste
Mit dem Kanto Erdbeben kamen schon damals bei offiziellen Behörden erste Gedanken auf, die Hauptstadt zu verlegen. So sollte vor allem die Regierung in ruhigere Gebiete außerhalb der sensiblen Region um die Tokioter Bucht am Pazifik verlegt werden. So waren Orte in angrenzenden Präfekturen im Gespräch. Dort sollten nicht nur sämtliche Ministerien, sondern auch das Parlament verlegt werden. Bei einem wiederholten Ernstfall sollte Japan handlungsfähig sein und vor allem bleiben. Selbst der komplette Neubau einer eigenen Stadt für eben diesen Zweck wurde beraten.
Am deutlichsten wird die Bedeutung dieses Gedankens, als man ihn zu Beginn des 21. Jahrhunderts erneut sehr ernsthaft besprach.
Auch daran sei erinnert, dass noch heute der sogenannte 防災の日 an genau diesem Datum stattfindet. So ist es noch heute ein fester Bestandteil im japanischen Schuljahr. Ich kann mich dabei sowohl an diesen Tag als auch an die damaligen Übungen sehr lebhaft erinnern.
Das Imperial und Frank Lloyd Wright
Wie aber verhält es sich mit der Architektur von Frank Lloyd Wright? Nur wenige Stunden vor dem Kanto Erdbeben, wurde in Tokio das Luxushotels dieses Architekten feierlich eingeweiht. Obgleich es äußerliche Beschädigungen gab, zeigten sich deutlich die Vorteile der neuen Baustils aus Naturstein und Ziegeln.
Darüber hinaus hatte auch deutsche Architekten zu dieser Zeit in Japan gebaut. Eng damit verknüpft ist ihre Arbeit mit diesem Hotel. Zum Schluss sei noch genannt, dass deren Baustil aus jener Zeit noch heute alle statischen Anforderungen erfüllt.